Freitag, 6. März 2009

Schlagermusik von Germanistikabbrechern

Über Angelika Express gibt es nicht allzu viel zu sagen, dass ich nicht gestern schon gesagt hätte. Einfache, lustige Show, Sound OK, Variationen zum Album eher gering. Zwischen den Songs ein bisschen Ösi vs. Piefke-Banter von Seiten der Band (Kkkkina und Schschschina - sie sind ja aus Köln) und Anekdötchen über H&M-Pullover. Lustig war's, nur leider haben sie "Ich bin kein Amerikaner" nicht gespielt.


Viel mehr gibt es über die Vorband zu sagen, Kommando Elefant. Ob sie tatsächlich Germanistikabbrecher sind, weiß ich nicht - ist aber auch egal. Während dem gesamten Konzert habe ich mich gefragt: "Meinen die das ernst? Sind sie sich bewusst, dass ihre Lieder ärgere Mitschunkelqualität besitzen? Und wenn ja, warum tun sie das? Greifen sie den Authentizitäts- und "nicht Pop sein darf"-Zwang in der Indie-Szene an (der es ja wirklich verdient, angegriffen zu werden)? Oder denken sie, dass Schlagerrythmen Potential haben und eigentlich eh geiler Scheiß sind?"

Da singen sie über Ludwig Wittgenstein, Bernd Begemann und Udo Lindenberg und man könnte auf 2 und 4 mitklatschen. Das Schlagergefühl kommt nicht nur von der Musik (Kitsch-Keyboard, kein Bass, Drums zu laut), sondern auch von den Texten: "Du bist verkauft und verraten" (dass sich herlich zum Refrain von "All my Loving" von den Beatles singen lässt.); "mit Bernd Begemann/auf der Autobahn/Kilometer um Kilometer fahr'n"; und die allerbeste Zeile "Wenn ich dich sehe bleibt mein Herz stehen, (...) will mit dir durch die Nacht gehen." In Letzterem geht es um ein Mädchen, dass so toll ist, es ist wie ein Rocksong.

Hm.

Keine Kommentare: