Donnerstag, 24. April 2008

Some girls are bigger than others: Üebermutter

Boah, war das schwer einen Titel zu finden. Er ist immer noch doof. Heute ist Freitag. Und letzten Samstag habe ich beschlossen am Freitag immer über eine Frau zu schreiben. Wieso Freitag? 
Am Montag muss ich arbeiten. Außerdem beginnt da die Woche und meh... Die Casinos haben den Mittwoch als Damentag gepachtet haben und Pro7 lässt an diesem Tag die neurotischen Weiber in ihren Stöckelschuhen herumstolzieren. Das wollen wir nicht. Donnerstag (Thor) und Dienstag (Mars) sind zu männliche Tage. Samstag und Sonntag sind Wochenende, da lieg ich vor dem Fernseher und seh mir Heimatfilme aus den 1950ern an - das lässt sich schwer mit Feminismus verbinden.

Genug der Einleitung:

Könnt ihr euch noch an Lucilectric erinnern? An „Hey Süßer“ und „Mädchen“? Im Video saß sie auf einer blumenumrankten Schaukel und trällerte: „Mir geht’s so gut, weil ich ein Määädchen bin.“

Wie ich in der Volksschule Mädchen gehört habe, habe ich verstanden, dass mir dieses Lied sagt, dass es wunderbar ist ein Mädchen zu sein. 
Von Feminismus hatte ich noch keine Ahnung, ich wusste nicht mal, dass Feminismus notwendig ist. Wir fanden das einfach gut: „Keine Widerrede Mann, will ich ja sowieso gewinn’, weil ich ein Mädchen bin.“

Damals war das die einzige Botschaft und es hat uns gereicht. Das Lied wurde von einer jungen Frau geschrieben, die dachte: „OK, es sind die 1990er – die Hauptziele des Feminismus sind erreicht.“


14 Jahre und die Erkenntnis, dass das Ding mit der Gleichberechtigung nicht wirklich geklappt hat, später ist Lucy van Org wieder da: als Üebermutter. FeMetal nennt sie das. Und wenn es in der Metalszene Genres wie Animal Grindcore geben darf, muss es erst recht Platz für FeMetal geben. 

Sie sitzt immer noch auf einer blumenumrankten Schaukel, doch die Blumen sind dunkler, das Kleidchen ist durch eine Uniform ersetzt worden und sie singt in „Mädchen Teil Zwo“ nicht mehr von Männerhintern, sondern brüllt: „Fürchte mich!“

Lucy van Org ist die Üebermutter, sie ist stark, sie ist weiblich, sie schmeißt das „Eva-Prinzip“ vom Balkon (tut sie wirklich).

Lieder von ihr gibt’s zum Anhören hier, das offizielle Video zu "Heim und Herd" hier:

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